Als ich etwa 16 Jahre alt war, stolperte ich über dieses Faust-Zitat:
Daß ich erkenne, was die Welt
Faust, der Tragödie erster Teil, Kapitel 4, V. 382f
Im Innersten zusammenhält,
Ich mochte das. Es klang gut. Und es brachte meine ganze Teenager-Romantik auf den Punkt. DAS war’s. Und (auch) aus dieser Motivation heraus beschloss ich, Physik zu studieren.
Ein paar Jahre später. Technische Universität München, Oktober 1990: Endlich geschafft, endlich an der Universität. Endlich lernen, was wirklich die Welt im Innersten zusammenhält.
Professor Franz von Feilitzsch begann meine erste Vorlesung ungefähr so:
„Um Verwirrung zu vermeiden möchte ich eine Sache von Anfang an klarstellen: Die Physik erklärt die Welt nicht, sie beschreibt sie nur. Und übrigens, diese Beschreibungen sind ziemlich lückenhaft.“
Meine Karriere als aufstrebender Jungphysiker war zu dieser Zeit gerade ein paar Minuten alt, und ich hatte das Gefühl ich müsste aufstehen, rausgehen und wechseln zu den … zu den … Na gut, nach einigem Überlegen wo sonst ich lernen könnte, was die Welt im Innersten zusamenhält beschloss ich, erst einmal hier zu bleiben bis ich eine bessere Idee hätte.
Dankenswerterweise fand ich meine Antwort, viele Jahre später, aber ich glaube, am Ende muss jeder seine eigene Antwort finden, seinen eigenen Weg finden. Darum werde ich gar nicht erst versuchen, irgendjemanden anzuleiten.
Was ich allerdings hier versuchen möchte ist, ein paar der Sackgassen und Endstationen darzustellen, damit niemand meine Fehler wiederholen muss.
Seid kreativ. Macht eure eigenen Fehler. Findet euren eigenen Weg.